Durch die Prairies - vom Wilden Westen Kanadas bis zu den großen Seen!

Liebe Grüße aus Kanada ins weit entfernte Deutschland und an alle, die uns auch weit verstreut in der Welt verfolgen! 

Inzwischen neigt sich unser kanadisches Abenteuer dem Ende zu - wir haben fast 9000 km mit unserem Auto zurückgelegt, das uns immer treueste Dienste erwiesen und so gut wie nie Dummheiten gemacht hat. Wir haben fast 4 Zeitzonen durchquert und nicht nur halb Kanada bereist (5 Bundesstaaten: British Columbia, Alberta, Saskatchewan, Manitoba und Ontario), sondern auch 6 Bundesstaaten der USA durchquert (Washington, Minnesota, Wisconsin, Illinois, Indiana und Michigan), wobei mit NY ja noch New Jersey auf unserer Liste ergänzt wird…


letztes Bild mit Marieke und Hanna im Yoho NP
Nachdem wir aus dem Yoko National Park zurück in Banff waren, sahen wir uns dort noch ein Museum zu den Ureinwohnern der Gegend an - den Indianern. Trotz der schlechten Sichtverhältnisse aufgrund des starken Rauches der Wildfires ging es noch zu einem Aussichtspunkt, der uns jedoch wie erwartet kaum einen Ausblick über die Stadt, dafür aber auf das erste und teuerste Luxushotel der Gegend (Banff Springs Hotel, dem deutschen Schloss Neuschwanstein nachempfunden…) bescherte!

Indianermuseum







Und wie sollte es anders sein, wir sollten in Kanada nicht nur unser erstes Auto kaufen, sondern auch unseren erste Strafzettel erhalten - falsch parken in Banff… 50 CAD fine… aber auch hier war das Glück uns hold und mit dem Kommentar „because we are nice“ gab uns die Ordnungshütern der Banff Town Hall einen 90% Rabatt - wir mussten also nur 5 CAD bezahlen.



Dann machten wir uns auf, um die Nationalparks und damit den schönsten Teil Kanadas endgültig zu verlassen - der Roadtrip in den Osten begann!

ein traumhaft schöner und riesengroßer Vollmond begleitete uns nach Calgary

Nächstes Ziel war am Abend das 2 Stunden entfernte Calgary. Auf dem Weg bot sich für uns in Canmore noch ein Stopp an, wo wir leider nicht wie vorgesehen die Grassy Lakes, dafür aber einen anderen schönen See austesten konnten. Gegen Abend erreichten wir Calgary, die nächstgrößere Stadt der prairies, die nicht umsonst den Namen tragen - kaum Bäume, eher Steppe, viel Sand, keine Berge oder Hügel, nur Felder und endlos weite Wiesen…



Calgary an sich ist bestimmt sehenswert, doch verwöhnt von den Nationalparks und Vancouver, das die schönste kanadische Großstadt für uns bleiben sollte, fanden wir es nicht so toll und so machten wir nur einen kleinen Stadtrundgang, sahen uns den Ort an, wo ein altes Fort die Stadt dereinst gründete und gingen das erste Mal ins Kino - auch eine gute Erfahrung :) Dennoch ist Calgary architektonisch bemerkenswert schön und gilt als Western-Stadt- Jährlich finden dort im Juli große Wagenrennen und Rodeos statt - Die weltberühmte Calgary Stampede!!!

Architektur in Calgary




Chinatown


Fort Museum
Uniform der Royal Mounted Police

Calgary Olympic Plaza


Calgary Tower


1. Kinobesuch in Kanada


Am Abend sahen wir uns von zwei Aussichtspunkten die Stadt bei Nacht an, danach stellten wir uns gleich nah an ein Schwimmbad etwas weiter außerhalb (auch in dieser Hinsicht sollten wir in keiner folgenden Stadt mehr etwas so Gutes wie unser Aquatic Center in Vancouver finden), von dem aus wir nach einer Dusche am Morgen rechtzeitig in Richtung Süden starten konnten. Um nicht nur Ödland zu sehen, fuhren wir nicht direkt nach Osten, sondern sahen uns ca. 80 km südlich von Calgary eine klassische, tolle Ranch an, die Bar U Ranch, die sogar National Historic Site of Canada ist, dafür aber recht wenig besucht war.

Calgary bei Nacht - im Vordergrund das Stampede-Stadion



Die alten Gebäude waren teilweise noch original aus dem 19. Jahrhundert, und dank der überaus netten und waschechten Cowboys und Cowgirls der Ranch, konnten wir viel über diesen Ort und das Leben vor knapp 150 Jahren erfahren.
Doch auch hier forderte der Rauch seinen Tribut, so konnten wir am Weltkulturerbe Head-Smashed-In Buffalo Jump (ein hoher Felsen, von dem die Indianer Büffelherden hinuntertrieben, um sie zu töten) nach etwas Verspätung durch Umleitungen nur noch wenig Zeit verbringen. Auch hier waren die Trails ersatzlos gesperrt.






Infozentrum Bar U Ranch































In Fort McLeod gab es noch ein Fort zu bestaunen, außerdem konnten wir dort noch einmal auftanken (uns und das Auto), um es bis nach Medicine Hat (ca. 300 km von Calgary entfernt) zu schaffen. Auch dieser Ort war eher nur als kurzer Zwischenhalt zum Schlafen und Tanken zu gebrauchen, außer der architektonisch schönen Stadthalle gibt es dort kaum etwas zu sehen - für umliegende Nationalparks fehlte leider etwas die Zeit, da wir rechtzeitig in Toronto sein wollten.


Darum ging es auch am nächsten Tag direkt und ohne erwähnenswerte Zwischenhalte in das über 1000 km entfernte Winnipeg, die größte Etappe unserer Reise, die uns viel Kraft kostete, da auf diesen 1000 km wirklich kaum Änderungen der Landschaft zu bemerken waren. Einzig beflügelt vom Wunsch, die Strecke nicht weiterhin vor uns zu haben, konnten wir die über 11 Stunden Fahrt in Teamarbeit zurücklegen! Vor allem unserem Auto waren wir daher am Ende des Tages unendlich dankbar für diesen perfekt gemeisterten Kraftakt!!



Außerdem konnten wir uns am nächsten Tag etwas mehr Zeit zum Ausschlafen nehmen. Nach dem inzwischen zum Standard gewordenen Schwimmbadbesuch sahen wir uns in der Stadt den Assiniboine Park an, der viel Platz zum Frisbeespielen bot. Anschließend ging es ins Royal Aviation Museum of Western Canada, das uns die verschiedenen Etappen der kanadischen Luftfahrtgeschichte näherbrachte und viele interessante Flugzeuge ausstellte. Von einem netten kanadischen Piloten bekamen wir dann natürlich gleich noch eine Privatführung und so war auch der Nachmittag rum…

Frachtflieger im Royal Avion Museum

Original-Kartografierungsflugzeug aus dem Norden Kanadas

Flugstunde
auch ungewöhnliche Flugobjekte gab es...
...und normale

Den Abend verbrachten wir mit dem Erkunden der Innenstadt, außerdem sahen wir uns „The Forts National Historic Site“ an, einen Platz am Zusammenfluss zweier großer Flüsse, der von den Indianern als Treffpunkt genutzt wurde. Gleich nebenan befindet sich ein großer Park (auch klasse zum Frisbeespielen) mit dem Baseballstadion und dem Museum of Human Rights, das schon architektonisch von außen mehr als beachtlich ist!

Museum of Human Rights

Sculpture at the Forks

Brücke zum frz.-sprachigen Teil der Stadt

Wieder einmal sollten wir auch viel Glück haben, denn dank unserer fabelhaften internationalen Beziehungen kamen wir in dieser Nacht bei einer netten Familie unter, die ursprünglich aus Deutschland kam und vor vielen Jahren auswanderte. Bei Willy und Kate konnten wir die Nacht bleiben, und wie alle Kanadier waren auch sie super nett und freundlich und hatten uns Betten, ein warmes Bad und Kekse vorbereitet… Den Abend verbachten wir mit netten Gesprächen und Erzählungen aus dem damaligen Deutschland und Kanada und dem heutigen.

Mit Willy und Kathie im Zentralgebäude der BMO

Am nächsten Tag zeigten die beiden uns die Stadt, wir lernten unter anderem auch fast die ganze Familie kennen (alle genauso nett :)) - wir waren unendlich glücklich über die Gastfreundschaft, die vor unserer Abreise mit einem deftigen Barbecue gekrönt wurde. Sogar ein Care-Paket bekamen wir noch für den Weg - man sieht, das freundlichste Volk der Welt sind einfach die Kanadier!

architektonisch hatte Winnipeg einiges zu bieten



Regierungsgebäude

Für uns ging es weiter direkt in den Osten in die ca. 2 Stunden entfernte Kleinstadt Kenora, die wie unsere Heimat umgeben von vielen Seen ist. Nach einem feuchtfröhlichen Abend in der Brauerei, wo wir uns mit Sam und Logan (die beiden hatten wir in Vancouver beim Arbeiten kennengelernt und sie waren in Kenora im Urlaub) und einem ihrer Kindheitskumpel trafen, ließen wir den nächsten Morgen ruhiger angehen und brachen am Nachmittag in Richtung Süden auf. Die Fahrt führte uns entlang der wunderschönen Seenlandschaft Ontarios bis nach International Falls, wo wir wieder in die USA einreisten. 

Duluth


Wir durchquerten Minnesota und erreichten schließlich am Abend Duluth - gleich morgens ging es weiter durch Wisconsin entlang der großen Seen, über Milwaukee und schlussendlich in die mit 2,7 Mio. EW drittgrößte Stadt der USA - Chicago, am Lake Michigan!



Chicago


Coud Gate

Tribune Building

...man beachte Trumps Hotel

Illinois - Land of Lincoln

Navy Pier

Schaumparty


Planetarium

Treues Gefährt






Buckingham Fountain



Die Mischung aus Glas und Stahl, altem Backstein und Sandsteingebäuden, die sich entlang der Magnificent Mile aufreihen, beeindruckte uns sehr! Und natürlich durfte auch ein Besuch des Cloud Gates nicht fehlen, eine wie ein Wassertropfen geformte Glaskonstruktion, in der sich die Skyline Chicagos wiederspiegelt. Auch der Navy Pier (Vergnügungsmeile mit vielen Shops, Restaurants und einem Rummel) tat es uns sehr an, ebenso wie der Ausblick vom Planetarium auf die Stadt. Zudem lockt Downtown Chicago mit vielen schönen Parks (Millenium Park, Hyde Park, Grant Park), Cafés und Shops und ist sehr ordentlich und stilvoll angelegt.



Nächster Halt war Detroit, das wir eher unerwähnt lassen…so richtig wohlfühlen kann man sich dort nicht, nachdem es durch die Stahlkrise seinen einstigen Posten als Hauptstandort der Autoindustrie Nordamerikas verlor, damit natürlich auch viele Einwohner. Aber zum Glück ist die Grenze zu Kanada direkt in der Stadt und so konnten wir nach drei Tagen USA wieder zurück in unser inzwischen zur zweiten Heimat gewordenes Kanada!

Wie der restliche Weg bis nach Toronto verlief und was es dort zu erleben gab, erfahrt ihr dann im nächsten Eintrag - bevor es nach New York geht!!!! Cheers!


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