Eine Reise ins Ungewisse
Hallo hallo, wir leben noch! Eigentlich sollte es ja vor dem Abflug ein paar Infos geben…doch wie das so ist, war es leider etwas stressig am Flughafen. Aber fangen wir mal früh an…
Die Nacht war sehr kurz und wir haben nur wenig schlafen können…das lag zum Einen daran, dass wir natürlich ziemlich aufgeregt waren und zum Anderen noch alle möglichen Dinge einpacken mussten. Die Dokumente mussten kopiert, geordnet und eingepackt werden, die Sachen im Rucksack verstaut werden und schließlich warteten noch ein paar Abschiedsgespräche, bevor wir noch unsere Plätze im Flieger reservierten und online eincheckten.
Die Nacht verbrachten wir bei Til, damit wir am Morgen in
Ruhe gemeinsam losfahren konnten. Erster Abflugsort war Dresden, also noch mehr
oder weniger heimatlich…Die Gepäckaufgabe verlief ohne Probleme, wir waren
rechtzeitig da, mussten nicht anstehen (wir hatten fast den ganzen Flughafen
für uns allein ^^) und konnten das Gepäck sofort bis Vancouver durchchecken
lassen. Nach einer anderthalbstündigen Wartezeit, die wir mit etwas
Schlafnachholen und Reiseführerlesen verbrachten, und der erfolgreichen
Sicherheitskontrolle (zumindest für uns erfolgreich) starteten wir recht
pünktlich von DD in Richtung Frankfurt am Main.
Der Flug von Dresden verlief weitgehend ruhig (bei einer
dreiviertel Stunde Flug hat man gerade erst die Reiseflughöhe erreicht, da
beginnt man schon wieder mit dem Landeanflug), noch saßen wir nur in
Zweierreihen. In Frankfurt erwartete uns dann nicht nur ein viel größerer
Flughafen als in Dresden, sondern auch ein größeres Flugzeug – Boeing 747-400.
Dieses 71 m lange Flaggschiff der Lufthansaflotte sollte uns nun also die knapp
8000 km nach Vancouver/CA mit einer Reisegeschwindigkeit von über 900 km/h
transportieren.
Hoffentlich ist unser Gepäck auch mit dabei, denn das haben
wir seit Dresden nicht mehr zu Gesicht bekommen…aber die deutsche Genauigkeit
wird das schon regeln… auch auf so einem riesigen Flughafen wie
Frankfurt!?
Während es in Dresden gerade einmal ein Terminal mit einer
Handvoll Gates gibt, Hunderte Stuhlreihen am Flughafen unbenutzt bleiben und
das Personal so entspannt ist, dass jeder mal zu einem Scherz aufgelegt ist,
gibt es in Frankfurt gefühlt 100 Terminals mit unendlich vielen Gates,
Strecken, die nur mit Bus oder Bahn zurückzulegen sind (der Weg vom
Sicherheitscheck bis zu unserem Gate war gefühlt ein Marathon), riesige
Flugzeuge und Menschen über Menschen! Es war fast wie in einem großen Einkaufszentrum
in New York – alle rennen durch die Gegend und suchen 😃
Auch das Personal war längst nicht so entspannt wie in
Dresden, aber wenn die Anzeigetafel der Flüge in Frankfurt 5-minütig gestaffelt
ist (in DD allenfalls halbstündlich…), ist das vielleicht auch verständlich.
Natürlich durften auch wir die Vorzüge einer waschechten Personenkontrolle
erleben, als wir nach einem kurzen Ausgang aus dem Sicherheitsbereich wieder
hineinwollten. Til wurde prompt erstmal des Terrorismus‘ verdächtigt, weil er
diverse Kamera- und Ladekabel zueinander in den Rucksack geschmissen hatte,
daneben lagen zwei Feuerzeuge (eins ist im Handgepäck erlaubt…) und eine
Powerbank – ob ihr es glaubt oder nicht, wir mussten nur eins der Feuerzeuge
abgeben und durften dann wirklich weiter in Richtung Gate, die -zeit drängte
schlussendlich doch etwas.
Am Gate angekommen wartete schon der Shuttle-Bus, der uns zu
einem ausgelagerten Flugzeugeinstieg brachte – damit war dann auch schon die
halbe Entfernung bis Vancouver zurückgelegt.
Inzwischen sind wir bereits
über Grönland hinweg und haben schon das erste Flugessen hinter uns
(schmackhafter als man denkt, sogar mit Metallbesteck serviert) und den ersten
Film geschaut. Wenn ihr den Blogeintrag lesen könnt, funktionierte sogar das
WLAN. Wahnsinn, was diese Flugzeuge heute alles können..
In knapp 4 Stunden sollten wir angekommen sein – zu Hause
Schlafenszeit, in Vancouver früher Nachmittag.
Die nächste Meldung wird dann gegen Ende der Woche aus
Vancouver erfolgen – wenn wir dort die Lage gecheckt haben und erst einmal im
Hostel angekommen sind. Die Planung für die ersten drei Tage steht fest.
Gemeinsam mit den anderen Teilnehmern haben wir ein paar Einführungsworkshops
zur Arbeitsvermittlung und Kontoerstellung. Dort erhalten wir hoffentlich auch
unsere SIM-Karten für das Handy. Nach diesen drei Tagen haben wir erst einmal
noch nichts geplant. Auch eine Unterkunft haben wir bis jetzt noch nicht. Aber
zu so einer Reise ins Ungewisse gehört natürlich auch die nötige Flexibilität
und Offenheit für sich spontan ergebende Dinge. Zur Not haben wir ein Zelt
(sollte es mitgekommen sein 😝). Warten wir also einmal ab, was so passiert
in den nächsten Tagen…
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